Technik Borgward B2000 A/O 0,75t gl

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In Kürze: Bei dem Borgward B2000 A/O 0,75t gl handelt es sich um einen leichten, geländegängigen, ungepanzerten LKW der frühen Bundeswehr. In den Gründungsjahren nach 1954 wurden ca. 5700 Fahrzeuge beschafft.

 

Angetrieben wird der Borgward von einem 2,4Liter - Reihensechszylinder Benzinmotor mit 82PS aus Borgward eigener Konstruktion in Bremen. Das Fahrzeug verfügt über vier Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang (unsynchronisiert). Der Allradantrieb und Geländereduktion können zugeschaltet werden. Eine Servolenkung sowie eine hydraulische Kupplungsunterstützung sucht man vergebens, späte Modelle haben immerhin einen Bremskraftverstärker der die Verzögerung der vier 16" Trommelbremsen verbessert bzw. de nötige Fußkraft reduzeirt. Eine für 1956 beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 95km/h und ein DIN-Verbrauch von 19l/100km verhalfen ihm bei 90 Liter Tankinhalt zu guten 450 km Reichweite.

 

Zusammensetzung der Typbezeichnung

 

  • Borgward: Firmenname nach Carl.F.W.Borgward aus Bremen, Deutschland
  •      B2000: Typenklasse - Eigentlich für die Zivilie Variante mit 2000 kg Nutzlast
  •          A/O:  A = Allrad / O= Ottomotor
  •        0,75t:  Nutzlastklasse bei der Bundeswehr
  •              gl:  Geländegängig (siehe auch "Touren & Treffen")

 

 

Die Technik im Überblick

Der B2000 überzeugt wie viele Fahrzeuge dieser Epoche durch einfache, aber hochwertige und robuste Technik die mit einfachen Mitteln instandzuhalten war.

Genieteter Leiterrahmen

Der offene, genietete Leiterrahmen aus U-Profilen ist äußerst Verwindungsfreundlich - Enorme Achsverschränkungen sind so auch ohne aufwendige Achsaufhängung- und Führung über Blattfedern an Vorder- und Hinterachse möglich.

 

Motor

Der in Bremen konstruierte und gebaute Reihensechszylinder (6M2,4) mit 2,4 Litern Hubraum leistet 82 PS bei 4000 U/min. Der Graugussblock mit 87mm Bohrung (81,5mm Hub) sorgt mit dem Aluminiumkopf für eine Verdichtung von 1:6,9. Die hängenden Ventile werden über Schubstangen und Kipphebel von der untenliegenden, über Stirnräder angetriebenen Nockenwelle gesteuert.

Einen Videobeweis zur Laufruhe der Borgwardmotoren finden Sie hier bei Youtube

 

 

Achsen

An Blattfeder aufgehängte Starr-achsen vorne und hinten übertragen die Kraft auf die Räder. Die bewährten Achskörper und Diffenziale mit einer Übersetzung von 1:5,14 und geschmiedeten Steckachen sind zuverlässig und bei dieser Gewichts-klasse fast unverwüstlich. Die Gelenk-wellen der Vorderachse sind komplett im Achskörper gekapselt und somit vor Schmutz und Wasser geschüzt.

Sicherungsbleche für die Radnabe der Hinterachse finden Sie übrigens hier.

 

Schaltgetriebe

Das unsynchronisierte Schaltgetriebe von ZF mit nur vier Vorwärts.- und einem Rückwärtsgängen ist äußerst spartanisch und meiner Meinung nach nur im Geländegang vernünftig abgestuft. Punkten kann das Getriebe aber auch heute noch durch die Langlebigkeit, und wenn doch mal etwas repariert werden muss, so sind alle Wälzlager genormt und auch noch nach 60 Jahren im Industriebedarf zu bekommen.

Zwischen Motor und Getriebe ist eine Fichtel und Sachs - Einscheiben-Trockenkupplung Typ K16KZ verbaut. Eine hydraulische Kupplungs-unterstützung gibt es nicht.

 

Untersetzungen:

1. Gang:      6,42

2. Gang:      3,1

3. Gang:      1,675

4. Gang:      1,0

RW.-Gang:   7,8

 

Verteilergetriebe

Durch die Anordnung des ZF- Verteilergetriebes mittig zwischen den Achsen im Rahmen konnten zur Vorder.- und Hinterachse Kreuzgelenkwellen mit gleicher Länge verbaut werden. Auch dies ein Plus für Wartung und Instandhaltung.

Im Straßenbetrieb wird die Kraft auf die Hinterachse geleitet. Im Gelände- gang erfolgt der Durchtrieb starr, d.h. ohne Mitteldifferenzial auf Vorder.- und Hinterachse. Gleichzeitig zum Allrad wird das Getriebe von 1:21 auf 1:2,3 umgeschaltet.

 

 

 

Vergaser

Der Zenith 32NDIX Geländevergaser findet sich in verschiedenen Fahrzeugen der Nato wieder. Mit anderer Bedüsung ist er unter Anderem im Unimog U404 zu finden. Ebenfalls mit anderen Düsen und ohne Beschleunigerpumpe wurde er auch im DKW Munga verbaut. Ersatzteile sind verfügbar, mit Ausnahme von ausgeschlagenen Drosselklappenwellen ist hier aber mit wenig Arbeit zu rechnen. Selbst unter extremen Steigungen oder Schieflagen bereitet dieser durstige Zersteuber stets zuverlässig das Gemisch auf...

Beim B2000 kommen 23mm Lufttrichter, 120er Haupt.- und 45 Leerlaufdüsen zum Einsatz.

Technik Downloads zum B2000 A/O

Betriebsanleitung Borgward B2000 A/O
Die Betriebsanleitung für den Borgward B2000 ( Lizenbau durch Büssing)
Betriebsanleitung.pdf
PDF-Dokument [4.3 MB]
Ersatzteilkatalog Borgward / Büssing B2000
Mit allen Explosionszeichnungen und Teilelisten
Ersatzteilkatalog.pdf
PDF-Dokument [6.4 MB]
Instandsetzungsanleitung ( Feld- und Depotinstandsetzung)
Die TDV (Technische Dienstvorschrift) der Bundeswehr - ein Muss für jeden B2000-Fahrer.
TDv.pdf
PDF-Dokument [10.6 MB]
Bauartgenehmigung Ringfeder "Nato-Kupplung" RU K1D
... Hilfreich bei der Eintragung der alten "Nato-Anhängerkupplungen"
Bauartgenehmigung Ringfeder RU K1D.PDF
PDF Datei [1.5 MB]
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© Jan Philipp Krämer